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Ueber einige Fragmente der Sappho und. des Alcaus. Von

Herrn Hofrath Seidler.

Ueber den Ajas des Sophokles, von Herrn Professor und
Oberbibliothekar Welcker. Fortsehung.

Anhang über einige Stellen des Ajas. Von Demselben.

·Ueber einige Stellen in Cicero's Reden. Von Herrn Professor

Seite

153

229

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Wunder

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Uiber einige Fragmente der Sappho und

des Alcâus.

von

Herrn Hofrath Seidler.

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Vorerinnerung.

Nachstehende Bemerkungen entstanden größtentheils bereits in der ersten Hälfte des vorigen Jahres beym aufmerksamen Durchlesen der neuesten Fragmentensammlungen des lesbischen Dichter Paares von Herrn Kirchenrath Matthiå und Herrn Professor Neue. Man betrachte sie indeß keineswegs als eine Recension dieser Sammlungen; denn hätte ich eine Recension derselben schreiben wollen, so würde ich weit mehr zu loben gehabt haben, vielleicht auch mehr zu tadeln. Sie sind viel mehr das Resultat des Bestrebens, da, wo mich das über die einzelnen Fragmente Gesagte nicht befriedigte, etwas be friedigenderes aufzufinden. Ich hatte demnach mehr die Frag mente felbst als die Leistungen ihrer Bearbeiter im Auge. Ja ich dachte anfangs gar nicht an eine besondere Bekanntma chung derselben, zu der ich mich erst später entschloß, als ich sie zu einer nicht unbedeutenden Anzahl heranwachsen sah. Da zufällige Umstände den Druck derselben verzögert haben, so muß ich noch erinnern, daß ich des Herrn Prof. Welckers Recension von Neues Fragmentensammlung der Sappho in Jahns Jahrbüchern vom vorigen Jahre erst sehr spät, nachdem ich schon den größten Theil dieser Bemerkungen nieders geschrieben hatte, zu Gesicht bekommen habe. In dieser Ree. Áhrín. Muf. f. Philologie. III.

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trifft einigemale Welckers Urtheil mit dem meinigen zusammen, besonders in Bezug auf Neues Ansichten und Verbesserungen. Ich habe die Stellen, wo dies der Fall ist, nicht weglassen oder åndern wollen, weil sie einmal in meinen Ideengang vers flochten waren, erkläre aber, daß ich jedes Urtheil, das ich hier mit Welcker gemein habe, nicht als das meinige betrach tet wissen will, sondern nur als eine Beystimmung zu dem Welckerschen.

Sappho.

Die beiden größern Bruchstücke der Sappho aus Dionys. Hal. de Comp. Verb. c. 23. p. 266. und Longinus de Sabl. c. 10. sind von dem neuesten Herausgeber der Sapphi. schen Fragmente mit vieler Sorgfalt und Behutsamkeit behan delt worden. Allein so sehr man sich auch, besonders in unfern Tagen, bemüht hat, diese wenigen vollständigen Stro phen, die uns mehr als alle die übrigen Fragmente einen Begriff von der im Alterthume so hoch gefeyerten Dichterin geben, zu ihrer ursprünglichen Gestalt zurückzuführen, so ist man doch damit noch keineswegs aufs Reine. Schon in Be zug auf den Dialekt ist man noch immer sowohl über die rich tige Schreibung einiger Worte in Ungewisheit als auch über die richtige Accentuation und die Anwendung des spiritus asper. Herr Prof. Neue folgt in diesen Dingen durch die ganze Fragmentensammlung meist der Auctorität der Hands schriften. Er giebt weder überall gleiche Dialektformen noch befolgt er eine gleichförmige Betonung, und den spiritus asper findet man ebenfalls bald beybehalten bald in den lenis vers wandelt. Dies Verfahren ist weniger tadelnswerth, als es wohl den Anschein hat. Daß die dolischen Dichter nicht im mer dieselben und namentlich nicht immer die eigentlich dolis schen Wortformen brauchten, läßt sich aus den Fragmenten

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