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Derfelbe Didter, ὁ τοὺς Εἵλωτας ποιήσας, wirs son Athenåos B. IX. S. 400. c. in einer Untersuchung über Dialekt mit den unattischen Schriftstellern Epicharm und Hes rodot zusammengestellt. Aber ein bedeutenderes Fragment ist das, welches derselbe Athenåos, XIV. 638, mittheilt, und wels ches jest so geschrieben wird:

Τὰ Στησιχόρου τε καὶ ̓Αλκμῶνος Σιμωνίδου τε
Αρχαῖον ἀειδέν. ὁ δὲ Γνήσιππος ἔστ ̓ ἀκούειν
Ὃς νυκτερίν' εὗρε μυχοῖς ἀείσματ ̓ ἐκκαλεῖσθαι

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Γυναῖκας ἔχοντας ἰαμβύκην τε καὶ τρίγωνον. 1) In dieser Klage, daß die alte edle Lyrik verstumme, und die Buhlerliedchen des Gnesippos, deffen auch die alten Komiker Chionides und Kratinos gedenken, überall ertönten, befremdet der undorische Dialekt, da etwa nur das durch Conjeftur hineingebrachte deɩɗèv dem Dorismus angehört; es scheint ins deß, daß wenn in diesem Drama auch sonst der dorische Dis aleft herrschte, in diesen Archilochischen Asynarteten der den weichlichen, zerfließenden Rhythmen angemeffnere Jonische stattfinden mußte.

Räthselhaft wird nun aber die ganze Sache besonders dadurch, daß Athenãos, der auch an dieser Stelle den Dich ter bios burd ὁ τοὺς Εἵλωτας πεποιηκώς begeidnet, IV. 138. den Eupolis als Verfasser eines Stücks »Heloten« nennt, aus Sem er die Stelle anführt: καὶ γένηται τοῖςδε σάμερον κοπίς. Auch hier ist der Dialekt Dorisch, und die Kopis, ein lakos nisches Mahl, deutet wieder, wie der Name des Stückes, auf das Lokal des Drama, so daß es schwer wird zu glauben, daß diese Heloten von denen auf Lånaron verschieden gewes sen seien. Die auf Lånaron aber waren nach Herodian ein Satyrspiel. Freilich hat auch dies seine Schwierigkeiten. Die Heloten können nichts Anders als der Chor des Stücks

1) Diese Constitution ist freilich der von Kleine, Fragm. Stesich. P. 10. gemachten weit vorzuziehn; unangenehm ist nur, daß dabei das sehr passende uoiyois durch μvxois verdrängt werden mußte.

gewesen sein. Waren sie nun etwa selbst als Satyrn cos stůmirt, wozu Sparta's Leibeigne durch ihre Possentånze (μőFoov) und ländliche Dionysien geeignet waren? Waren vielleicht Heloten mit Satyrn im Chore vermischt, etwa wie Karyatiden mit Satyrn zusammen den Chor eines Satyrdrama gebildet zu haben scheinen? Aber, wenn es ein Satyrdrama war, welcher mythologische Gegenstand vertrug einen Chor von Heloten? Oder sollte man ein Satyrdrama annehmen, welches in der geschichtlichen Zeit spielt? Das ayos Taiváglov würde doch wohl sehr wenig zum Gegenstande einer solchen Darstellung passen. Und wenn es ein Satyrdrama war: wie kann der Komiker Eupolis als Verfasser desselben genannt werden, da ein Hinübergreifen des Komikers in das Reich der tragischen Muse, welcher das Satyrspiel gehört, beson ders in diesen Zeiten etwas ganz unerhörtes ist ?

Ich gestehe, daß ich diese und andre Fragen mir viel leichter vorlegen als lösen kann, und da doch die nähere Bestimmung dieses seltsamen Drama's nicht unwichtig scheint, darf ich vielleicht hoffen, einen der Gelehrten, welche die Geschichte des griechischen Theaters genauer erforscht haben, hiedurch zur Mittheilung entscheidender Data oder Combinationen zu vers anlassen.

Die griechischen Beyschriften von fünf ågyptischen Papyren zu Berlin.

Erläutert von

Herrn Dr. Joh. Gust. Droysen
zu Berlin.

Unter den werthvollen Schäßen ägyptischer Alterthümer zu Berlin, durch deren Ankauf des regierenden Königs Majestát die Museen seiner Residenz auf eine eben so interessante als den Wissenschaften ersprießliche Weise bereichert und vers vollständigt hat, befinden sich viele Papyre, welche, einige der früheren Sammlung Passalacqua abgerechnet, ohne bedeutende Verlegung entwickelt und den Forschern zugänglich gemacht sind. Die von Herrn v. Minutoli in Aegypten gesammelten Rollen werden einstweilen noch von den anderweis tigen Alterthümern gesondert in der Königlichen Bibliothek aufbewahrt; der großen Güte des Herrn Professor und Oberbibliothekar Wilken habe ich hier öffentlich meinen Dank zu sagen, der mir nicht nur eine Zeit hindurch mich mit denselben vertraut zu machen Gelegenheit bot, sondern mit der größten Bereitwilligkeit meinen Wunsch genehmigte, die gries chischen Beyschriften von fünf enchorisch geschriebenen Papyren dem gelehrten Publikum bekannt zu machen. Es sind zus nächst die Resultate, die sich aus der Entzifferung dieser Bey. schriften ergeben haben, nicht eben viel mehr als Bestätigung einiger schon sonst bekannter Data, wenn nicht ein geübteres Auge zwischen den Zeilen noch lieset, was mir entgangen wåre; dennoch haben sie, wie jedes Dokument früher Zeit, vollgültigen Anspruch auf Interesse und Anlaß zu Untersuchungen

mancher Art; sie entziffert vor sich zu haben wird nicht ohne erfolgreiche Anwendung auf die ihnen vorgeschriebenen, enchorischen Contraktformeln, deren Hauptpunkte sie unlåugbar recapituliren, und mit deren Entzifferung sich noch kürzlich Herr Professor Seyffarth beschäftigt hat, bleiben können. Ferner haben schon einige andre Kaufcontrakte mit ihren Beyschrif ten sich auf höchst interessante Weise an die Proceßakten des Hermias angeschlossen; und da fast alle bis jeßt gefundenen Papyre sich auf wenige Familien und Fundorte zurückführen lassen, so ist es mehr als leere Hoffnung, es möchten in dies sen oder jenen Sammlungen andere Dokumente aufbewahrt werden, mit denen die unsern zusammengestellt wer weiß welche tiefe Blicke in das engste Privatleben einer långst ver. schollenen Zeit zu thun möglich machen werden.

Unter den Papyren der Sammlung Minutoli zu Berlin befinden sich im Ganzen sechs mit griechischen Beyschriften oder richtiger Unterschriften versehene; sie sind bezeichnet: pap. Berol. Nro. 36., erklärt von Buttmann »Erklärung einer griechischen Beyschrift auf einem ägyptischen Papyrus« in den Abhandlungen der Berliner Akademie 1824.; über den enchos rischen Tert desselben Papyrus hat Kosegarten in zwei Abhandlungen, »Bemerkungen über den ägyptischen Zert eines Papyrus aus der Minutolischen Sammlung, Greifswald 1824« und »de prisca Aegyptiorum literatura, Vimariae 1828.« Wichtiges zusammengestellt. Ferner pap. Berol. Nro. 37. Nro. 38. Nro. 39. Nro. 40. Nro. 41., über deren enchorischen Lert gleich falls in Kosegartens zweiter Abhandlung so wie in Seyffarth's Rudimentis einzelne Bemerkungen zu finden sind; von ihrem griechischen Terte ist so viel ich weiß noch nichts weiter bekannt geworden, als über Nro. 38, einige beiläufige Notizen bey Buttmann und über Nro. 37. einiges bei Kofegarten in der zweis ten Schrift p. 57., so wie bei Ideler Handbuch der Chronologie I. p. 124. Ueber die Geschichte dieser Papyre genügt es, Buttmanus Bericht zu wiederhohlen; er sagt, »daß über

den Fundort der einzelnen Rollen sich gar nichts angeben läßt; wie bekannt sind die ersten Finder gewöhnlich jene Katakom. ben durchwühlenden Araber, welche so wie sich, so auch dem ihnen in den Wurf kommenden Europäer vollkommen Genüge zu leisten glauben, wenn sie ihm ohne alle weitere Nachricht das Kleinod verkaufen. Herr v. Minutoli vollends, der die meisten dieser Rollen als eine von andern nach und nach schon gemachte Sammlung erwarb, konnte von dieser Seite auch nicht den mindesten Aufschluß erlangen. Wir müssen uns also mit der allgemeinen Notiz behelfen, daß diese Rollen gewöhnlich in den Mumiensårgen und in den Umhüllungen der Leichname selbst, vielleicht auch bisweilen in andern zu dem Sarge in die Grabhöhlung gestellten Gegenständen sich befinden.«

Wir lassen nun die einzelnen Papyrus mit der Angabe ihrer äußeren Gestalt und den griechischen Tert, so weit es uns gelungen ist, die einzelnen Buchstaben zu erkennen, fol gen, führen sodann das Allgemeine über das Wesen und die Form dieser griechischen Beyschriften aus, und erklären end, lich, so weit es sich thun läßt, die einzelnen Papyre mit hinzugefügter vollständiger Schreibung der Terte.

Pap. Berol. Nro. 37.

Er enthält zweimal denselben, enchorisch geschriebenen Contraft; denn als Contraktformel erkennt man beide Ab sage an dem nach dem ausführlichen Datum geseßten enchorischen Zeichen, welches das antigr. Grey. überseßt μɛvà tà xoivà táde héyɛı. Die beiden enchorischen Säße stehen auf dem sehr breiten Papyre in gleicher Höhe neben einander; der Saß auf der linken Seite besteht aus 7, der zur reche ten aus 84 etwas kürzeren Zeilen; unter dem leßteren steht unmittelbar eine enchorische Unterschrift. In der Mitte unter beiden eine Hand breit tiefer ist folgende griechische Beyschrift:

lin. I. ετους νβ παχων ιε τετ επι την εν ες το εφ ης

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