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(3) Was will mein Orden auch? Ich Tempelherr
Bin todt; war von dem Augenblick ihm todt,
Der mich zu Saladins Gefangnen machte.
Der Kopf, den Saladin mir schenkte, wär'
Mein alter?-Ist ein neuer; der von allem
Nichts weisz, was jenem eingeplaudert ward,
Was jenen band.-Und ist ein bessrer; für
Den väterlichen Himmel mehr gemacht.
Das spür' ich ja. Denn erst mit ihm beginn'
Ich so zu denken, wie mein Vater hier
Gedacht musz haben; wenn man Mährchen nicht
Von ihm mir vorgelogen.-Mährchen ?-doch.
Ganz glaubliche; die glaublicher mir nie,
Als jetzt geschienen, da ich nur Gefahr
Zu straucheln laufe, wo er fiel.—Er fiel?
Ich will mit Männern lieber fallen, als

Mit Kindern stehn.-Sein Beispiel bürget mir
Für seinen Beifall. Und an wessen Beifall

Liegt mir denn sonst?-An Nathans?-O an dessen
Ermuntrung mehr, als Beifall, kann es mir

Noch weniger gebrechen.-Welch ein Jude !—
Und der so ganz nur Jude scheinen will!

Da kommt er; kömmt mit Hast; glüht heitre Freude.
Wer kam vom Saladin je anders? He!

He, Nathan!

Der

(4) Mir träumte neulichin der Nacht vor Pfingstsonntag, als stünde ich vor einem Spiegel und beschäftigte mich mit den neuen Sommerkleidern, welche mir die lieben Eltern auf das Fest hatten machen lassen. Anzug bestand, wie ihr wiszt, in Schuhen von sauberem Leder, mit groszen silbernen Schnallen, feinen baumwollnen Strümpfen, schwarzen Unterkleidern von Sarsche, und einem Rock von grünem Berkan mit goldnen Balletten. Die Weste dazu, von Goldstoff, war aus meines Vaters Bräutigamsweste geschnitten. Ich war frisirt und gepudert, die Locken standen mir wie Flügelchen vom Kopfe; aber ich konnte mit dem Anziehen nicht fertig werden, weil ich immer die Kleidungstücke verwechselte, und weil mir immer das erste vom Liebe fiel, wenn ich das zweyte umzunehmen gedachte.

(5) Mein Vater hatte, sobald er von Reisen zurückgekommen, nach seiner eigenen Sinnesart den Gedanken

gefaszt, dasz er, um sich zum Dienste der Stadt fähig zu machen, eins der subalternen Aemter übernehmen und solches ohne Emolumente führen wolle, wenn man es ihm ohne Ballotage übergäbe. Er glaubte nach seiner Sinnesart, nach dem Begriffe den er von sich selbst hatte, im Gefühl seines guten Willens, eine solche Auszeichnung zu verdienen, die freilich weder gesetzlich noch herkömmlich war. Daher, als ihm sein Gesuch abgeschlagen wurde, gerieth er in Aerger und Miszmuth, verschwur jemals irgend eine Stelle anzunehmen, und um es unmöglich zu machen, verschaffte er sich den Charakter eines kaiserlichen Raths, den der Schultheisz und die ältesten Schöffen als einen besondern Ehrentitel tragen. Dadurch hatte er sich zum Gleichen der Obersten gemacht und konnte nicht mehr von unten anfangen.

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(1) It has been often remarked that when a stranger enters St. Peter's for the first time, the immediate impression is one of disappointment; the building looks smaller than he expected to find it. So it is with the first sight of mountains; their summits never seem so near the clouds as we had hoped to see them. But a

closer acquaintance with these, and with other grand or beautiful objects, convinces us that our first impression arose not from the want of greatness in what we saw, but from a want of comprehensiveness in ourselves to grasp it. What we saw was not all that existed: but all that our untaught glance could master. As we know it better it remains the same, but we rise more nearly to its level: our greater admiration is but the proof that we are become able to appreciate it more truly.

(2) I believe few persons have read Faust without disappointment. There are works which, on a first acquaintance, ravish us with delight: the ideas are new; the form is new; the execution striking; in the glow of enthusiasm we pronounce the new work a masterpiece. We study it, learn it by heart, and somewhat weary our acquaintances by the emphasis of enthusiasm. In a few

years, or it may be months, the work has become unreadable, and we marvel at our old admiration. The ideas are no longer novel; they appear truisms or perhaps falsisms. The execution is no longer admirable, for we have discovered its trick. In familiarising our minds with the work, our admiration has been slowly strangled by the contempt which familiarity is said to breed, but which familiarity only breeds in contemptible minds, or for things contemptible. The work then was no masterpiece? Not in the least. A masterpiece seldom excites sudden enthusiasm it must be studied much and long, before it is fully comprehended; we must grow up to it, for it will not descend to us. Its influence is less sudden, more lasting. Its emphasis grows with familiarity. We never become disenchanted; we grow more and more awestruck at its infinite wealth. We discover no trick, for there is none to discover. Homer, Shakspeare, Raphael, Beethoven, Mozart, never storm the judgment; but, once fairly in possession, they retain it with increasing influence.

2. Construct sentences to show the difference in meaning of the following verbs, when separable and when inseparable durchreisen, unterhalten, übersetzen, umkleiden.

3. Give the preterite and past principle of-dingen, bieten, stossen, stechen, schaffen, leihen, preisen, geniessen, quellen, erwägen.

4. Decline throughout-ein wildes Thal, der weltberühmte Dichter Göthe, heiliger Geist.

5. Translate the following phrases :-
(1) Ich weiss mir nicht zu rathen.
(2) Das werde ich wohl bleiben lassen.
(3) Es wird Schläge setzen.

(4) Est ist um dein Glück zu thun.

(5) Er hat keine Ader von seinen Vater.

(6) Er lässt sich nicht weisen.

6. What cases do unter, trotz, ohne, neben, seit, govern? Give illustrations.

7. Put the following passage into modern German, explaining the obsolete words

Zum zwelfften, das man die walfarten gen Rom abethet, odder niemant von eygener furwitz odder andacht

wallen liesse, er wurd dan zuuor von seinem pfarrer, stad, odder vbirhern erkant, gnugsam vnd redlich vrsach haben. Das sag ich nit darumb, das walfarten bosze seyn, szondern das sie zu disser zeit vbel geratten, dan sie zu Rom kein gut exempel, szondern eytel ergernisz sehen. vnnd wie sie selb ein sprichwort gemacht haben, yhe nehr Rom, yhe erger Christen, bringen sie mit sich, vorachtung gottis vnd gottis geboten. Man sagt wer das erste mal gen Rom gaht, der sucht einen schalck zum andern mal fynd er yhn, zum dritten, bringt er yhn mit erausz. Aber sie sein nw

szo geschickt wordenn, das sie die drey reysz auff ein mal auszrichten, vnnd haben furwar vns solch stucklin ausz Rom bracht, es were besser, Rom nie gesehen noch erkandt.

XII.
German. III.

1. Translate into English:

(1) Es ist später Abend in unserm Stadtwald, leise wispert das Laub in der blauen Sommerluft und aus der Ferne tönt das Geschwirr der Feldgrillen bis unter die Bäume. Durch die Gipfel fällt bleiches Licht auf den Waldweg und das undeutliche Geäst des Unterholzes. Der Mond besprengt den Pfad mit schimmernden Flecken, er zündet im Gewirr der Blätter und Zweige verlorene Lichter auf, hier läuft es vom Baumstamme bläulich herab wie brennender Spiritus, dort im Grunde leuchten aus tiefer Dunkelheit die Wedel eines Farrenkrautes in grünlichem Golde, und über dem Wege ragt der dürre Ast als ungeheures weiszes Geweih. Dazwischen aber und darunter schwarze, greifbare Finsternisz. Runder Mond am Himmel, deine Versuche den Wald zu erleuchten sind unordentlich, bleichsüchtig und launenhaft. Bitte, beschränke deine Lichter auf den Damm, der zur Stadt führt, wirf deinen falben Schein nicht allzuschräge über den Weg hinaus, denn linker Hand geht es abschüssig in Sumpf und Wasser.

(2) Ich rief den Teufel und er kam,

Und ich sah ihn mit Verwundrung an ;
Er ist nicht hässlich und ist nicht lahm,
Er ist ein lieber, charmanter Mann,
Ein Mann in seinen besten Jahren,

Verbindlich und höflich und welterfahren.
Er ist ein gescheiter Diplomat,

Und spricht recht schön über Kirch' und Staat.
Blass ist er etwas, doch ist es kein Munder,
Sanskrit und Hegel studiert er jetzunder.
Sein Lieblingspoet ist noch immer Fouqué.
Doch will er nicht mehr mit Kritik sich befassen,
Die hat er jetzt gänzlich überlassen
Der theuren Groszmutter Hekate.
Er lobte mein juristisches Streben,
Hat früher sich auch damit abgegeben.
Er sagte, meine Freundschaft sei
Ihm nicht zu theuer, und nickte dabei,
Und frug: ob wir uns früher nicht

Schon einmal gesehn beim span'schen Gesandten?
Und als ich recht besah sein Gesicht,

Fand ich in ihm einen alten Bekannten.

2. Explain the importance of Götz von Berlichingen in the history of German literature and in Goethe's life.

3. What are the defects of Die Jungfrau von Orleans' considered as a work of art ?

4. What is the real lesson of Nathan der Weise”? Give an account of the circumstances which led to its production.

5. Collect evidence from Wahrheit und Dichtung,' i-iv, showing Goethe's early love of art, his sympathy with the lower classes, his political feelings, his early appreciation of poetry and of the drama.

6. Account for the revival of German as a literary language, and for the direction the revival took.

7. By whom were the following works composed :Miss Sara Sampson, Xenien, Der Tod Adam, Die Abderiten, Der Cid, Der Erlkönig, Siebenkäs, Die Erziehung des Menschengeschlechts, Kabale und Liebe, Agathon, Der König in Thule ?

8. Translate the following, and explain them with reference to their context :

(1) Das ist ein grausam mördrisch Ungewitter, Der Himmel droht in Feuerbächen sich Herabzugieszen, und am hellen Tag

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