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JAHRBUCH

DER

DEUTSCHEN SHAKESPEARE-GESELLSCHAFT

IM AUFTRAGE DES VORSTANDES

HERAUSGEGEBEN

DURCH

KARL ELZE.

SECHSTER JAHRGANG.

BERLIN,

A. ASHER & Co.

1871.

LONDON: A. ASHER & CO, 13 BEDFORD STREET, COVENTGARDEN.

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Vorwort.

In der kurzen Zeit ihres Bestehens hat die Deutsche Shakespeare - Gesellschaft bereits zwei Kriege erlebt. Der erste, der von 1866, unterbrach ihre Arbeiten so vollständig, dass das Jahrbuch, dessen damaliger Herausgeber in Süddeutschland, der Verleger aber in Norddeutschland seinen Wohnsitz hatte, für jenes Jahr ausfallen musste. Die unglückliche Zerrissenheit des Vaterlandes spiegelte sich auch darin ab. Durch den zweiten, eben überstandenen Krieg ist, wie wir hoffen, die Wiederkehr ähnlicher Verhältnisse für immer zur Unmöglichkeit geworden und das Erscheinen unseres Jahrbuches hat diesmal keinerlei Verzögerung erfahren. Der Dank dafür gebührt unsern siegreichen Heeren, die den Schauplatz des furchtbaren Kampfes von Anfang an in Feindesland verlegten. Ich kann nicht leugnen, dass es mir und meinen Mitarbeitern schwer geworden ist, von der durch die weltgeschichtlichen Ereignisse erzeugten Aufregung und von der begeisterten Theilnahme an der Erhebung des Vaterlandes zu unserer Aufgabe zurückzukehren. Denn das müssten sonderbare Verehrer Shakespeare's sein, die ihm an Vaterlandsliebe und an Begeisterung für die Thaten und Grösse des eigenen Volkes nicht nacheiferten. Allein unter den grossen Lehren, welche dieser Krieg den Völkern hinterlässt, nimmt eine der ersten Stellen diejenige ein, dass ein Jeder, wie gross oder klein er sei, mit unverbrüchlicher Treue die Pflichten der Stellung zu erfüllen hat, welche ihm in dem grossen Organismus des Ganzen zugefallen ist. Es ist Luthers unsterblicher Spruch: 'Ein Jeder lerne sein' Lection', dessen Wahrheit in diesen jüngsten Tagen in nie geahntem Umfange offenbar geworden ist. Das gilt

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